Höhlenforschung

Große Höhlendichte

Der Höhlenverein Hallstatt-Obertraun - 1949 als Sektion des Landesvereines für Höhlenkunde in Oberösterreich gegründet - sieht seine Hauptaufgabe in der Erforschung und Dokumentation der Höhlen des inneren Salzkammergutes. Vor allem das nördliche Dachsteingebiet bietet sich aufgrund seiner großen Höhlendichte - über 400 Höhlen sind hier bereits bekannt - als Hauptanziehungspunkt für Vorstöße in die Unterwelt an. In den letzten Jahren haben sich zwei Forschungsschwerpunkte entwickelt: zum einen wurde die in den Wänden nordöstlich der Schönbergalm gelegene Schönberghöhle auf bisher 8,3 km Länge erforscht.

Als 1983 in der Hirlatzhöhle bei Hallstatt eine neue Fortsetzung gefunden wurde, war dies der Auftakte zu einem regelrechten Ansturm auf das Höhlensystem, der die Forscher Kilometer in die Welt unter Tage vordringen ließ. Unzählige mehrtägige Expeditionen bei Temperaturen um 5°C, fast 100% Luftfeuchtigkeit und ständiger Finsternis haben die bisher bekannte Gesamtlänge auf 67 km ansteigen lassen.

Die heute erforschten Teile erstrecken sich unter 5 Berggipfel und vom Seespiegel des Hallstättersees bis auf 1500 m Seehöhe. Die Computergestützte Dokumentation dieses längsten Höhlensystems Österreichs - jeder begangene Höhlenmeter wird vermessen - stellt die Grundlage für jede weitere wissenschaftliche Bearbeitung dar, sei es in geomorphologischer, hydrologischer oder botanischer Hinsicht.

Neben diesen Schwerpunkten beinhaltet das Arbeitsprogramm des Höhlenvereines alljährlich eine Forschungswoche auf dem Dachsteinmassiv, Schauvorführungen, Lichtbildervorträge sowie die Durchführung einer Neujahrsfeier mit Fackelzug in die Koppenbrüllerhöhle.